Bildungspolitische Entwicklungen folgen nicht ausschließlich nationalen Politiken zeitlich umgrenzter Regierungsperioden. Sowohl international als auch lokal entstehen und verfestigen sich wichtige Elemente von Bildungsreformen. Trotzdem lassen sich einige Besonderheiten der aktuellen österreichischen Bildungslandschaft auf die parteipolitischen Initiativen von Schwarz-Blau zurückführen, wenn auch teilweise nur als Forcierung bereits etablierter Reformdynamiken. Vor diesem Hintergrund setzt sich der vorliegende Beitrag mit den bildungspolitischen Reformen von Schwarz-Blau II seit Herbst 2017 auseinander. Ausgehend von einer Diskussion empirisch beobachtbarer Bildungsungleichheiten im österreichischen Bildungssystem werden Schwarz-Blaue Reformen darauf hin analysiert, ob und in welchem Ausmaß sie zum Abbau oder zur Beständigkeit von Bildungsungleichheiten in Österreich beitragen werden. Anschließend werden Kontinuitäten und Divergenzen rechts-konservativer Bildungspolitiken zwischen Schwarz-Blau I und II analysiert.