Schnell, Philipp; Vater, Stefan
Magazin Erwachsenenbildung. Nr.34 | Juni 2018
Publication year: 2018

Wie kommen Bildungswege zustande, die – bezogen auf die soziale Herkunft der Teilnehmenden – vom „Regelweg“ abweichen? Wann und wie gelingt es den Bildungsteilnehmenden, die „Hürden ihrer Herkunftsabhängigkeit“ zu überwinden, und was bedeutet dies für ihr weiteres Leben? Welche Maßnahmen wirken unterstützend und welche Rolle hat dabei die Erwachsenenbildung inne? Ziel dieser Ausgabe des „Magazin erwachsenenbildung.at“ (Meb) ist es, den Scheinwerfer auf jene zu richten, die entgegen jeder „statistischen Wahrscheinlichkeit“ Aufstiege durch Bildung anstreben bzw. erfahren haben. Die Betrachtung von deren Bildungsaufstiegen ist eng mit der Frage nach ihren Bildungszugängen verknüpft. Denn – unumstritten – verbessern erleichterte Bildungszugänge die Bildungschancen und sind deshalb ein zentraler Faktor für mehr Aufwärtsmobilität und gesellschaftliche Teilhabe. Aber ist das Streben nach einem Bildungsaufstieg nicht schon längst ein „Muss“, nach einem Aufstieg, der gleichzeitig zunehmend zur Illusion wird? Gibt es einen „Bildungszugang für alle“ überhaupt angesichts der selektiven Funktion von Bildungsinstitutionen? Welches Potenzial bergen neue Lern- und Lehrformen wie OER für Bildungszugänge? Und nicht zuletzt: Fungieren Hochschulen als Institutionen der Erwachsenenbildung und welchen Beitrag leisten sie zur Aufwärtsmobilität? Antworten auf diese Fragen geben die Beiträge der vorliegenden Ausgabe und noch mehr: Sie richten den Blick auf die Nachteile der Aufwärtsmobilität, machen den Bildungsaufstieg im Generationenverband als Fremdheitserfahrung sichtbar, verknüpfen Weiterbildungsteilnahme, biographische Lebensentwürfe und Gesellschaftsbilder sowie die geographische Erreichbarkeit der Angebote mit der Weiterbildungsbeteiligung und begeben sich auf eine historische Spurensuche der Teilnahmeforschung an den Volkshochschulen.